Scharf beobachteter Portalkran: Sicheres Container-Handling bei Contargo

Zwei Portalkräne unterhält die Contargo AG am Port of Switzerland im Basler Dreiländereck. Einer der beiden ächzt unter den täglichen Belastungen von bis zu 41 Tonnen. Immer wieder zeigen sich Risse. Doch der Containerlogistiker hat das Risiko im Griff.

Portalkräne setzen unübersehbare Landmarken an den Knotenpunkten und Schnittstellen der internationalen Transportrouten und sind zu Wahrzeichen des globalen Güterverkehrs geworden. Auf dem Gelände unter ihnen warten dicht an dicht unzählige Transportcontainer darauf, ihrer Bestimmung zugeführt zu werden. Aus der Distanz sehen sie aus wie neben- und übereinandergeschachtelte bunte Legosteine.

Leistungsfähiges Logistiknetzwerk entlang der Haupttransportrouten

Contargo betreibt in Deutschland, in den Niederlanden, in Belgien, Frankreich und der Schweiz insgesamt 24, zum grössten Teil mit Portalkränen ausgerüstete Terminals, die als Drehscheiben zwischen den Verkehrsträgern Wasser, Schiene und Strasse dienen. In Verbindung mit eigenen Transportmitteln, festen Routen und hohen Frequenzen bilden die Contargo-Terminals ein integriertes Netzwerk in Nord- und Mitteleuropa für den effizienten und lückenlosen Containertransport vom Seehafen bis zur Endkundendestination. Mit diesem Konzept nimmt Contargo eine Alleinstellung im Markt der Containerlogistik ein.

Biegeverhalten eines Portalkrans über der Toleranz

Am Terminal-Standort Basel, Endpunkt oder – je nach Perspektive – Ausgangspunkt der Rheinschifffahrt, setzt Contargo für das Handling von leeren und vollen Containern zwei entsprechend belastbare Portalkräne ein. Seit einiger Zeit zeigt das für Schwerlasten eingesetzte Kransystem, dass auch stählerne Riesen in die Jahre kommen: Die Tragbrücke biegt sich unter der Last in einem Ausmass durch, das über der Toleranz liegt. Als Folge treten Risse auf, die jeweils in aufwendiger Kleinarbeit verschweisst werden müssen. «Da der Kran noch zwei bis drei Betriebsjahre vor sich hat, ist es unabdingbar, die Biegewerte unter Kontrolle zu halten», erklärt Tim Breuer, Leiter des Bereichs Maintenance & Repair. Er machte sich auf die Suche nach einer geeigneten Sensorlösung und wurde – notabene via Google – bei Bachofen fündig.

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Der Präzisionssensor von Leine Linde hat den Basler Portalkran (oben) im Griff
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Tim Breuer, Verantwortlicher Maintenance & Repair

Automatische Dehnungsmessung mit Leine Linde und Bachofen

Die Automationsspezialisten von Bachofen setzten sich intensiv mit dieser speziellen Applikation auseinander und boten mit dem ESR-Dehnungssensor von Leine Linde innert kürzester Frist eine massgeschneiderte Lösung an, die den Kunden begeisterte. Tim Breuer: «Bachofen landete mit der technologieübergreifenden Beratung einen Volltreffer. Via EnDat-Schnittstelle konnten wir die Sensoren an unsere SPS anbinden – unkompliziert und schnell. Das aussergewöhnlich geringe Signalrauschen dieses Präzisionssensors erspart uns aufwendiges Filtern, und die Visualisierung der Messwerte vermittelt unmittelbar ein klares Bild der aktuellen Situation.» 

Der Schwerlast-Portalkran muss bei Contargo zu 100 Prozent verfügbar sein. Stillstände wären nicht zu verantworten. Die automatisierte Kontrolle des Biegeverhaltens sorgt für einen sicheren, unterbruchfreien Betrieb, bis der Kran in einigen Jahren in Pension gehen darf.